Allgemeines zur Bodenqualität im Cannabisanbau

Neben der Genetik und der Pflege gehört die richtige Vorbereitung des Bodens zu den wichtigen Punkten, wenn es darum geht, eine gute Ernte zu erzeugen.

Grow your own shit

Der Anbau von Cannabis ist grundsätzlich keine komplizierte Raketenwissenschaft, auch wenn der eine oder andere gern so tut, als wäre dem so. Hanf ist eine robuste, relativ anspruchslose Pflanze, die in einer breiten Klimazone gedeiht. Allerdings kann man natürlich die Umweltbedingungen so gestalten, dass der Ertrag schlechter oder besser ausfällt. Um viel und gutes Gras zu ernten, ist neben Lichteinfall, Luftfeuchte und Umgebungstemperatur der Boden einer der wichtigsten Faktoren. In diesem Ratgeber soll es deshalb ausschließlich um die Gestaltung des Substrates gehen, in dem du deine Cannabispflanzen heranziehst. Die hier gezeigten Tipps und Tricks lassen sich im Indoor- wie auch im Outdooranbau umsetzen. Für den Anbau in hydroponischen Anlagen gelten andere Grundsätze.

Bevor ich dir verschiedene Bodenbestandteile und Nährstoffträger vorstelle, gibt es 3 Punkte, die für deinen Boden bzw. dein Substrat essentiell sind:
    • Boden muss halten. Er muss in der Lage sein, dem Wurzelwerk der Pflanzen genug Halt zu bieten, um den über der Erde seitlich einwirkenden Kräften Paroli zu bieten.
            ▪ Bei Pflanzgefäßen sollten diese ausreichend Masse besitzen, um mannshohe Pflanzen auch bei Wind vor dem Umkippen zu bewahren.
    • Boden muss strukturiert sein. Er muss grobe und feine Bestandteile beinhalten, eine Drainagefunktion zur Wasserleitung besitzen und er muss den Wurzeln Raum zum Wachstum geben.
            ▪ Eine gesunde Mischung aus nährstofftragenden und strukturierenden Materialien verbessert das Aufwuchsergebnis erheblich, zu schwere, lehmige Böden hemmen dagegen.
    • Boden muss Nährstoffe bieten. Er muss den Pflanzen die Möglichkeit bieten, aus dem Substrat die für das Wachstum erforderlichen Nährstoffe in gelöster Form aufzunehmen.
            ▪ Die Nährstoffträger sollten leicht und mittelschwer lösliche Nähr- und Mineralstoffe enthalten, um eine kontinuierliche Freisetzung zu gewährleisten.

Guter Boden muss leben!

The Living Soil - unter diesem Begriff werden z.T. auch fertige Substratmischungen verkauft. Um diese geht es hier erst einmal nicht. Aber je mehr nützliches Leben in deinem Substrat vorkommt, desto besser wird dein Anbauergebnis sein. 
    • Organic Soil: Bringe möglichst viel organisches Material in deine Substrate ein. Diese sind mit Mikroorganismen behaftet, die Nährstoffe aufschießen und diese für deine Pflanzen verfügbar machen.
    • Symbionten: Um ein deutliches Plus für deine Pflanzen herauszuholen, solltest du im Erdreich Symbionten einsetzen, zum Beispiel bestimmte Pilze, die sich mit den Wurzeln verbinden und die Pflanze mit wichtigen Mineralstoffen versorgen im Austausch für photosynthetisch gewonnenen Zucker, den die Pflanze abgibt.
    • Beisaat: Um das Wachstum der Pflanzen zu fördern, solltest du nützliche Pflanzen hinzufügen, z.B. Leguminosen (Kleearten), die an ihren Wurzeln Stickstoffknöllchen bilden, welche von deinen Pflanzen direkt verwertet werden können.
Ebenso wichtig wie die Bodenqualität ist bei Pfanzgefäßen das Volumen, welches die Pflanze zum Durchwurzeln nutzen kann. Bei Pflanzen ist es wie bei Aquariumfischen: Wer es groß will, braucht große Gefäße! Eine Cannabispflanze, die nicht unbedingt einen Bonsaiwettbewerb gewinnen soll, kann gut und gerne 30-60 Liter Wurzelvolumen vertragen (Automatics benötigen i.d.R. ungefähr die Hälfte).

Schichtplan

Ich komme nun zur Vorstellung verschiedener Komponenten, die sich im Anbau als nützlich erwiesen haben, und zwar:

    • SUBSTRAT - organische Bestandteile, Erden, Nähstoffträger
    • STRUKTUR - grobe Bestandteile, Drainagematerial
    • WASSER - Wasseraufbereiter, lösliche Bestandteile
    • NÄHRSTOFF - organische & anorganische Bestandteile, Dünger
    • MINERALSTOFF - Mineralstoffe und Spurenelemente
    • SONSTIGES - Nützlinge, Symbionten, Beisaaten

Die folgenden Vorstellungen beanspruchen nicht den Status der Vollständigkeit und sind aus meinem eigenen, 30jährigen Erfahrungsschatz entnommen. Natürlich gibt es sehr viele Substrate und Komponenten, die im Fachhandel zu erwerben sind und die ebenfalls hervorragende Ergebnisse erzielen. Die hier vorgestellten Komponenten sind nicht unbedingt besser, aber in der Regel günstiger und nicht weniger funktionabel.
Die meisten Komponenten sind organischer oder naturmineralischer Herkunft, aber an ein, zwei Stellen gehe ich auch auf künstlich hergestellte Dünger ein, die mitunter auch ihre Funktion haben. Besonders im Outdooranbau kann in der frühen Vegetationsphase ein sinnvoll eingesetzter Kunstdünger erhebliche Wachstumsfortschritte bringen.
Manche natürlichen Dünger (wie Dung, Brennesseljauche usw.) sind im Indooranbau, besonders in Growtents in der Wohnung, eher unangebracht.
Nun zu den Dingen, die deine Pflanzen zum Erfolg bringen (siehe weiterführende Artikel hier). Jedes Gramm Gras aus Eigenanbau entzieht dem Schwarzmarkt Macht und Einfluss.

So, GROW YOUR OWN SHIT! Ich wünsche dir viel Vergnügen beim Anbau.