Nährstoffversorgung im Cannabisanbau
Hanfpflanzen sind Starkzehrer, die besonders in der Vegetationsphase viele Nährstoffe benötigen.
Hier stelle ich einige Nährstofflieferanten vor. Vorzugsweise sollten organische Dünger zum Einsatz kommen.
HORNSPÄNE
Ein hervorragender organischer Langzeit-Stickstoffdünger
Hornspäne sind ein natürlicher Stickstoffdünger, der die Nährstoffe langsam an die Umgebung abgibt. Ein fast reiner Stickstoffdünger, der bestehen zum allergrößten Teil aus tierischem Protein besteht. Die Späne beeinflussen den pH-Wert des Boden so gut wie gar nicht.
Wichtig für die Düngung mit Hornspänen ist ein lebendiges Bodenprofil mit vielen Mikroorganismen zur Umwandlung der Nährstoffe. Auch Pilze eignen sich hierfür hervorragend.
Der N-Gehalt variiert je nach Ausgangsmaterial leicht und liegt etwa zwischen 12 und 15 Prozent. Die Massenanteile von Phosphat, Schwefel und Kalium hingegen sind mit unter einem Prozent zu vernachlässigen. Dosierungsempfehlung: ca. 10-15g/l Substrat
SCHAFWOLLE
Stickstoffdünger und Mulchmaterial zugleich
Schafwollpellets sind - ähnlich wie Hornspäne - sehr gute Langzeitspeicher für Stickstoff und tragen zudem zum Bodenverbesserung bei. Die Rohwolle enthält viele Fette und zersetzt sich daher nicht schnell im und auf dem Boden.
Rohe Schafwolle kann auch sehr gut zum Mulchen an der Oberfläche benutzt werden, um Verdunstung zu verringern und um Schädlinge und Schnecken fernzuhalten. Wegen des Eigengeruches als Mulch besser nur im Treibhaus oder Outdoor einsetzen. Pellets können auch in das Indoor-Substrat eingearbeitet werden.
Die Schafwollpellets enthalten bis zu 13 % organischen Stickstoff und bis zu 6 % Kalium. Sie sind reich an Kreatin. Der pH-Wert liegt bei ca. 9, also hier gegensteuern.
RASENDÜNGER
Mineralischer Dünger für starken Aufwuchs
Der Einsatz von Kunstdüngern ist im Cannabisanbau zurecht umstritten.
Besonders im Freilandanbau allerdings kann sich dieser sogenannte "Galoppdünger" zu Beginn der Vegetationsphase bewähren, um die Pflanzen dazu zu veranlassen, Masse zu bilden. Dazu eignet sich ein 20-5-8 NPK Dünger, der für kleines Geld im Discounter erhältlich ist.
Ein derart starker Dünger kann bei der No-Till-Methode in großen Pflanzgefäßen nach dem Abernten in den Außenbereichen eingesetzt werden, um den Boden für das nächste Frühjahr vorzubereiten.
Im Indooranbau sollte dieser Dünger besser nicht eingesetzt werden, da hier die Gefahr der Stickstoffüberdüngung zu groß ist.
ROSENDÜNGER
Organischer Kalidünger für die Blütezeit
Mit Guanobeimengung und Kakaoschalen, ein starker NPK-Dünger mit Langzeitwirkung: 11N/5P/11K. Diese Düngerform kann zu Beginn der Vorblüte oder als Tiefendepot verabreicht werden, um die Pflanze in der Blühphase mit ausreichend Phosphor und Kali zu versorgen.
Auch dieser Dünger muss vorsichtig eingesetzt werden, da er ziemlich „scharf“ ist und zu Verbrennungen führen kann. Ich nutze ihn meist zur Vorbereitung von Substraten, die dann noch einige Wochen ruhen, bevor sie eingesetzt werden.
MYKORRHIZADÜNGER
Universaldünger mit Mykorrhiza-Sporen.
Dieser Milde Langzeitdünger (10N/6P/6K) ist mit Mykorrhizasporen (Mykorrhiza= gr. Wurzelpilz) versetzt und wird am besten zur Substratvorbereitung eingesetzt. Das Sustrat sollte danach im Pflanzgefäß oder Beet einige Zeit ruhen, damit sich das Myzel bilden kann. Wird dann die Pflanze eingesetzt, nimmt der Pilz mit ihrer Wurzel Kontakt auf.
Die Pilze bilden im Boden ein feines Myzelgeflecht und gehen mit den Pflanzen eine Symbiose ein. Sie fördern das Wurzelwachstum und versorgen die Pflanze mit Mineralstoffen (Phosphatdiffusion), im Gegenzug gibt die Pflanze Zucker an das Myzel ab.
Man unterscheidet Ekto- und Endomykorrhiza, je nach Art der Verbindung, die Pilz und Pflanze eingehen, also der äußerliche Kontakt oder das wirkungsvolle Druchdringen des Wurzelwerks.