Unmengen von Cannabis im Tomatenbeet

In Waldbröl/Oberberg bei Köln holte die niederrheinische Staatsmacht zu einem wirkungsvollen Schlag gegen die holländische Drogenmafia aus. Herbert Reul zeigt sich zufrieden.

Provinzposse

Man liest es und man glaubt es kaum [LINK]. Da hat ein Ehepaar 2023 im Garten einige Hanfpflanzen aus drei oder vier  geschenkten Samen zur Selbstmedikation angebaut. Dann reitet die Staatsmacht ein und legt die Pflanzen um. RAUSCHGIFTALARM!

"Mehrere Kilos an Pflanzen" (genaugenommen insges. 1075g) soll die Beamtenbeute betragen haben, und das, obwohl seit 01.04.2024 nur 50g erlaubt sind. Nun bezieht sich die gewogene Menge aber offensichtlich NICHT auf das TROCKENGEWICHT, wie im KCanG neuerdings festgelegt, sondern man hat wohl das gesamte Buschwerk gewogen. Was für ein ausgemachter Blödsinn. Da jedoch auch nach Abzug des Nassgewichtes mehr als 60g (Ordnungswidrigkeitenbereich) übrig geblieben wären, ging das Ganze also vor Gericht.

Völlig unbescholtene Bürger, die im guten Glauben und ohne jede Absicht, einen Rauschmittelhandel zu führen, etwas Cannabis anbauten, sahen sich auf einmal vor dem Richtertisch stehen. Dort zeigte man Milde, die beiden mussten nicht ins Gefängnis, ist das nicht schön? Im Raum stehen aber zwei Geldstrafen von insgesamt über 11.000,- €! Davon hätten die Verurteilten locker "mehrere Kilos" an (konsumfertigem) Cannabis auf dem Schwarzmarkt kaufen können.

Randnotiz: Das getestete Cannabis wies einen Wirkstoffgehalt von 3% THC auf. So werden aus "mehreren Kilos" dann ca. 30g THC. Aber der Aufmacher in der Framing-Presse zieht, Ottonormaltrinker weiß: Da leben ganz, ganz üble Vögel in der Nachbarschaft. Kriminelle. Mit Rauschgift. Da muss man doch die Kinder schützen!

Solcherlei Possen reißt das KCanG, das mit seinen völlig unrealistischen Besitzobergrenzen nun auch noch Menschen kriminalisiert, die sich nie etwas haben zu Schulden kommen lassen.