Dieser Artikel befasst sich mit Erhebungen zum Thema Cannabis & Gesundheit, Kinder- & Jugendschutz, sowie Konsum & KCang. Er wird laufend ergänzt.
Aus bestimmten politischen Lagern wird häufig kolportiert, das CanG in seiner vollen Bandbreite würde "nicht wirken" und alles nur noch schlimmer machen, weil ja angeblich der Schwarzmarkt floriere. Zahlreiche Studien, Umfragen und Erhebungen im In- und Ausland jedoch zeichnen ein komplett anderes Bild. Eine Auswahl dieser Statistiken soll hier vorgestellt werden, z.T. in englischer Sprache. Verantwortlich für den Inhalt der verlinkten und zitierten Publikationen sind die jeweiligen Ersteller.

Wie im KCanG vorgesehen, wurde eine Evaluation zur Wirkung des Cannabisgesetzes (KCang & MedCanG) beauftragt, federführend hier 3 Institute, nämlich das ZIS am UKE, das CHS am UKD und das IfK an der Uni Tübingen. Ein erster aussagekräftiger Zwischenbericht liegt seit Anfanbg Oktober 2025 vor, er zeigt bereits deutlich die positiven Wirkungen der Teilentkriminalisierung auf. Die Evaluation soll bis 2028 laufen.
Hier der erste Zwischenbericht zur Evaluation, Link (dt.): https://www.fdr.uni-hamburg.de/record/17993/preview/EKOCAN_Zwischenbericht1.pdf
Mirror: https://fourtwenty.wtf/dl/EKOCAN_Zwischenbericht1_2025.pdf
2025 wurde im Rahmen der KonCanG-Evaluation u.a. durch die Universität Frankfurt eine Onlinebefragung durchgeführt, um die Veränderungen im Konsum- und Bezugsverhalten der Cannabisnutzer zu erfassen. Ein erster Projektbericht ist nun verfügbar

Hier der Projektbericht von Bernd Werse e.a. zum Thema Veränderung für Konsumierende von Cannabis durch das Cannabisgesetz
Link (dt.): https://www.frankfurt-university.de/fileadmin/standard/ISFF/KonCanG_Projektbericht.pdf
Mirror: https://fourtwenty.wtf/dl/KonCanG_Projektbericht.pdf
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Eine niedrigdosierte Langzeitgabe von Cannabis kann nicht nur Alterungsprozesse im Gehirn umkehren, sondern hat auch eine Anti-Aging-Wirkung. Dies konnten Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn mit einem Team der Hebrew University (Israel) jetzt bei Mäusen zeigen. Den Schlüssel dafür fanden sie in dem Proteinschalter mTOR, dessen Signalstärke Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit und Stoffwechselprozesse im gesamten Organismus hat. Dies ist ein bedeutender Benefit, den Cannabis als Lifestyleelement mit sich bringt. Die Ergebnisse sind jetzt im Fachjournal „ACS Pharmacology & Translation Science“ vorgestellt.
Link (engl.): https://pubs.acs.org/doi/pdf/10.1021/acsptsci.4c00002
Mirror: bidirectional-effect-of-long-term-tetrahydrocannabinol-treatment-on-mtor-activity-and-metabolome.pdf
Tetrahydrocannabinole (THC) wirken als Antagonisten an den Cannabinoidrezeptoren CB1 und CB2. Deren Signalübertragung an das Endocannabinoid-System ist essenziell für die Kontrolle von Zellüberleben und -proliferation sowie für psychoaktive Effekte. Die meisten Tumorzellen exprimieren deutlich höhere Mengen an CB1- und CB2-Rezeptoren; aufgrund ihrer cannabimimetischen Eigenschaften werden THC als potenzielle Krebstherapeutika untersucht.
Link (2025, HTML summary): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36696005/
Mirror (2014, PDF): https://fourtwenty.wtf/dl/oncotarget-thc_cancer-treatment.pdf
Erhebung aus Schweden: Vorhersage des Ausbruchs einer substanzinduzierten psychotischen Störung und deren Fortschreiten zu Schizophrenie in einer schwedischen nationalen Stichprobe
Link: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6718312/pdf/nihms-1525260.pdf
Mirror: https://fourtwenty.wtf/dl/psychotic_sweden-1525260.pdf
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Link: xxx
Mirror: xxx

Correlates of driving under the influence of cannabis: A latent class analysis (Schranz, Verthein, Manthey e.a. 2025) -> https://doi.org/10.1016/j.jsr.2025.10.012
External stigma and self-stigma among cannabis users in Germany (Schomerus, Speerfdork e.a. 2025) -> https://doi.org/10.1186/s42238-025-00328-1
Cannabis Use in Germany: Frequency, Routes of Administration etc. (Kastaun, Hoch e.a. 2024) -> https://doi.org/10.3238/arztebl.m2023.0237
Entgegen sämtlichen Aussagen der Vertreter von #Reprohibition zeigt das CanG in Deutschland deutliche Wirkung. Der Schwarzmarkt wird zurückgedrängt und als primäre Bezugsquelle abgelöst, weil Patienten sich trauen, ihre Cannabisarznei per Rezept (meist als Selbstzahler) zu beziehen und weil Eigenanbau inzwischen sehr populär wurde. Auch der kritisch betrachtete "Social Supply" (Verschenken eigener Ernte) trägt zur Dekriminalisierung der Bezugswege bei, denn diese Form der Weitergabe beinhaltet so gut wie nie schädliche Beimengungen ("Lacing") und basiert auf Vertrauen. Die Justiz wurde entlastet und der organisierten Kriminalität wurde Kapital entzogen. Weniger illegale Dealer bedeutet gleichsam mehr Kinder- und Jugendschutz. Trotz all dieser empirischen Erkenntnisse möchten die Freunde der toxischen Konsumformen (z.B. Alkohol, Nikotin usw.) das Cannabis wieder verbieten. Das ist nicht nur extrem unlogisch, es wirft auch Fragen bzgl. der Motivation der Cannabisgegner auf.
